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Buchtipps zum Thema Autismus |
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Helmut Remschmidt: Autismus. Erscheinungsformen, Ursache, Hilfen. | ||
Autismus - das sich Absondern von der Außenwelt und Verschlossenbleiben in der eigenen Welt - zählt zu den besonders rätselhaften seelischen Störungen. Der frühkindliche Autismus, eine schon in frühester Kindheit erkennbare Kontakt- und Kommunikationsstörung, stellt Eltern und Fachleute (Kinder- und Jugendpsychiater, Psychologen und Pädagogen) vor große Probleme. In diesem Buch werden von einem renommierten Spezialisten die verschiedenen autistischen Störungen und ihre Diagnostik beschrieben, die wichtigsten Behandlungsmethoden erläutert sowie die neuesten Ergebnisse der Autismusforschung vorgestellt. | ||
Ole Sylvester Joergensen: Autismus oder Asperger. Differenzierung eines Phänomens. | ||
Das erste deutschsprachige Buch über das Asperger-Syndrom, eine zwischen Autismus und Normalität angesiedelte psychische Störung. Das dänische Buch fasst den Stand unserer heutigen Kenntnisse vom Asperger-Syndrom zusammen und vermittelt ein anschauliches Bild von den Verhaltenseigentümlichkeiten, Stärken und Schwächen betroffener Menschen, auch in der Abgrenzung gegenüber anderen psychischen Störungen. Betreuungspersonen und Angehörige finden Hinweise, wann und wie zu helfen ist, um den sozialen Kontakt zu verbessern. | ||
Tony Attwood: Das Asperger-Syndrom: Ein Ratgeber für Eltern. | ||
Leicht
verständlich erklärt dieses Buch, was das Asperger Syndrom ist. Der
Autor gibt Ihnen dazu eine präzise Unterscheidung gegenüber Autismus
und Hyperaktivität. Außerdem beschreibt er, wie das Asperger Syndrom diagnostiziert wird. Dazu finden Sie auch Diagnose-Tafeln, mit denen Sie selbst einen ersten Check vornehmen können. Ausführlich beschreibt Attwood, wie einem betroffenen Kind konkret geholfen werden kann. Zahlreiche Fallgeschichten lassen Situationen besser verstehen. Der Autor geht auf Berufsmöglichkeiten für Menschen mit AS ein, und belegt, dass auch diese Menschen ein selbstständiges Berufs– und damit Sozialleben haben können. Am Ende werden die häufigsten Fragen von Eltern und professionellen Helferinnen und Helfern geklärt. Der Anhang enthält alle wichtigen Adressen, Kliniken und Internetadressen zum Thema Autismus, eine umfassende Literaturliste, sowie eine Gefühlsgesichtertabelle, mit der das Erkennen eigener und fremder Emotionen gemeinschaftlich geübt werden kann. |
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Axel Brauns: Buntschatten und Fledermäuse. Leben in einer anderen Welt. | ||
"Als ich zwei Jahre alt war, verloren die Menschen um mich herum ihr Aussehen. Ihre Augen lösten sich in Luft auf. Nebel verschleierte ihre Gesichter. Die Stimmen verdunsteten. Meine Lippen ermüdeten. Kranke Wörter schleppten sich über meine Zunge. Die Silben verdorrten. Bald stammelte ich nur noch." Mit diesen Worten beginnt ein poetisches und anrührendes Buch, vielleicht eines der erstaunlichsten dieses Frühjahrs: "Buntschatten und Fledermäuse", die Erinnerungen des Hamburgers Axel Brauns an seine autistische Kindheit und Jugend. Ein solches Buch dürfte es eigentlich gar nicht geben, denn Sprachlosigkeit und Unfähigkeit zu kommunizieren sind die Merkmale eines Autisten. Als kleiner Junge kann Axel Brauns zwar hören und mit den Lippen Laute formen, aber er versteht nicht, was Menschen sprechen und handeln lässt und ihren Worten, Gesichtern und Gesten Bedeutung einhaucht: Gefühle. Wie aus einem "Dummbart" ein "Schlauberger" wurde, aus einem Sprachlosen ein Dichter, aus einem Gefühlstauben jemand, der mit Wortschöpfungen wie "näpfchengut" und "Wolkencreme" eine Welt voller Freude und Enttäuschungen und sinnlicher Erlebnisse beschreibt, davon handelt diese Geschichte. | ||
Ole Sylvester Joergensen: Asperger - Syndrom zwischen Autismus und Normalität. Diagnostik und Heilungschancen. | ||
Das Buch fasst den Stand unserer heutigen Kenntnisse vom Asperger-Syndrom zusammen und vermittelt ein anschauliches Bild von den Verhaltenseigentümlichkeiten, Stärken und Schwächen betroffener Menschen, auch in Abgrenzung gegenüber anderen psychischen Störungen. Allen, die mit Asperger-Patienten zu tun haben, bietet es darüber hinaus wertvolle Hinweise auf Therapie und Heilungschancen. Kinder und Jugendliche mit Asperger-Syndrom mögen sonderbar erscheinen, in ihrer Persönlichkeit und mit ihren speziellen Begabungen oder Interessen sind sie aber meist faszinierend und attraktiv. Wie bei "abnormen" Persönlichkeiten die Regel, verschwimmen nicht selten die Grenzen zwischen Störung und Variabilität des sogenannten Normalen. Der Autor zeigt anhand einer Reihe von Fallstudien und auf Grund psychiatrischer Überlegungen die Eigenheiten und Übergänge einer Entwicklungsstörung, die zwar mit dem Autismus verwand ist aber näher bei der normalen psychischen Entwicklung angesiedelt ist. | ||
Aarons/Gittens: Das Handbuch des Autismus. Ein Ratgeber für Eltern und Fachleute. | ||
Was ist Autismus? Welche Erscheinungsformen gibt es? Wie lässt Autismus sich diagnostizieren und welche Ursachen hat er? Wie kann man autistischen Kinder helfen, wie mit ihnen umgehen, zu Hause und in der Schule? Die beiden Autorinnen, die über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit autistischen Kindern und Jugendlichen verfügen, widerlegen viele der Mythen, die mit dieser rätselhaften Behinderung verbunden sind und bieten den Lesern umfangreiche, praxisbezogene und aktuelle Informationen. Der gegenwärtige Stand der Ursachenforschung, Denkmodelle zur Diagnostik, Ansätze in Therapie und Erziehung wie auch die Geschichte des Autismus werden dargestellt und anhand vieler Fallbeispiele veranschaulicht. Diese breite Perspektive ermöglicht ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen Eltern, Lehrern und Fachleuten. | ||
Rollett/Kastner-Koller: Praxisbuch Autismus. Ein Leitfaden für Eltern, Erzieher, Lehrer und Therapeuten. | ||
Autistische Kinder werden oftmals nicht gleich als solche erkannt, sondern von Eltern und Hausärzten fälschlich als "Spätentwickler" eingestuft. Es ist jedoch wichtig, die im Kindesalter auftretenden autistischen Störungen so früh wie möglich zu erkennen, um rechtzeitig eine gezielte Behandlung einleiten zu können. Das Ziel dieses stark praxisbezogenen Leitfadens ist es, Ärzte und betroffene Eltern über die Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten des Autismus sowie über die Entwicklung autistischer Kinder zu informieren. Die wissenschaftlichen Grundlagen mit Schlussfolgerungen werden dabei kurz und prägnant dargestellt. Den Schwerpunkt dieses Leitfadens bilden jedoch die für die Praxis brauchbaren Problemlösungen, die verständlich beschrieben und begründet werden. Sowohl Fachleute als auch Eltern erhalten mit diesem Band die entscheidenden Informationen, um autistischen Kindern die bestmöglichen Chancen für eine gute Entwicklung zu sichern. | ||
Gilbert Lelord: Dem Autismus auf der Spur. Verstehen, erklären, behandeln - ein Lesebuch. | ||
Das Buch beleuchtet einfühlsam die Psyche dieser in ihrer eigenen Welt gefangenen Kinder und stellt auf leicht verständliche Weise das Krankheitsverständnis und die Behandlungsmöglichkeiten vor. Das Buch berichtet von autistischen Kindern, die sich immer wieder zurückziehen, die sich nicht oder nur sehr schwer mit anderen Menschen austauschen können und oft in einer vollkommen unerwarteten, bizarren Art und Weise reagieren. Eltern schildern, wie sie sich mit merkwürdigen, äußerst irritierenden Verhaltensweisen ihres autistischen Kindes konfrontiert sehen, die sie sich nur schwer erklären können. Bei der Suche nach möglichen Ursachen für den frühkindlichen Autismus werden unter anderem die Gehirnaktivität autistischer Kinder und ihr Imitationsverhalten beobachtet. Das zentrale Anliegen des Buches ist es, für autistische junge Menschen Chancen, Förderungen und Therapiemaßnahmen aufzuzeigen und eine befriedigende Lebensperspektive für sie in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. | ||
Siegfried Walter: Autismus. Erscheinungsbild, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. | ||
Autismus ist ein psychisch und organisch bedingtes Handicap, welches es den Betroffenen erschwert Informationen aus der Umwelt adäquat zu verarbeiten; die Palette der Beeinträchtigungsgrade ist dabei beträchtlich. Teilweise sind alle Sinnesorgane betroffen. Bei leichteren Formen haben die Autisten jedoch die Möglichkeit, ein weitgehend selbständiges Leben zu führen. Für Nichtbetroffene ist der Kontakt des Autisten mit der Umwelt kaum zu durchschauen. Autisten haben extreme Probleme soziale Beziehungen aufzubauen und sind dadurch isoliert. Auf der anderen Seite weisen sie häufig besondere Begabungen in ihren schmalen Interessensgebieten auf und haben Stärken im räumlich-visuellen Denken, was Außenstehende immer wieder verwundert. Siegfried Walter setzt sich in diesem Kompendium der Autismusforschung in wissenschaftlich fundierter Weise mit dieser Problematik auseinander. Neben der Beschreibung der Theorien zum Thema Autismus werden Behandlungsansätze und ihre Umsetzbarkeit in der Praxis kritisch dargestellt. | ||
Elisabeth Eichel: Gestützte Kommunikation bei Menschen mit autistischer Störung. | ||
Kommunikation ist lebensnotwendig. Vielen Menschen mit autistischer Störung fehlen jedoch ausreichende kommunikative Möglichkeiten, um sich auszudrücken, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ängste mitzuteilen. Oftmals wissen wir, die Bezugspersonen autistischer Menschen, nicht, was sie denken, fühlen und wahrnehmen. Seit Jahren suchen Eltern und Fachleute nach Wegen, die Ausdrucksmöglichkeiten autistischer Menschen zu erweitern. Ein neuer, bisher wenig erforschter Weg ist die 'Gestützte Kommunikation'. Die Autorin beurteilt den Einsatz und die Wirkung der 'Gestützten Kommunikation' sowohl aus theoretischer Sicht als auch aus dem Blickwinkel ihrer eigenen praktischen Erfahrung. Eine prägnante Zusammenfassung der Grundlagen der autistischen Störung sowie der allgemeinen Kommunikationstheorien ermöglicht dabei ein besseres Verständnis dieser Methode. Anhand von Ergebnissen aus Studien über die 'Gestützte Kommunikation' und der Darstellung des aktuellen Diskussionsstandes werden wichtige Informationen zur eigenen Meinungsbildung vermittelt. Darüber hinaus regt die Autorin dazu an, über die Grundlagen der autistischen Störung neu nachzudenken. Eine kurze Einführung in neurophysiologische Zusammenhänge erschließt auch fachfremden Leserinnen und Lesern den Zugang zu dieser Thematik. Ein beigefügtes Glossar erläutert die wichtigsten fachspezifischen Begriffe. | ||
Gunilla Gerland: Ein richtiger Mensch sein. Autismus - das Leben von der anderen Seite. | ||
Von den bisweilen haarfeinen Grenzen zwischen gesund und krank, normal und unnormal und von verborgenen Behinderungen handelt dieses Buch. Gunilla Gerlands genaue, sensible, dichte Schilderung gibt die einzigartige Gelegenheit, etwas von der Weltwahrnehmung und dem Selbsterleben zu spüren, die für Menschen mit Autismus charakteristisch sind, und unseren gewohnten Standpunkt in der Welt mit "fremden Augen" zu betrachten. |
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Michaela Weiß: Autismus. Therapien im Vergleich. | ||
Dieses Buch bietet einen aktuellen und umfassenden Überblick über die Vielzahl unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten bei Autismus. "Was sind die Merkmale der einzelnen Therapien? Welche Theorie liegt ihnen zugrunde? Ist ihre Wirksamkeit wissenschaftlich untersucht worden? Welche Anforderungen werden an die Eltern gestellt?" Diese und andere Fragen, die sich Therapeuten und Eltern stellen, bilden das Grundgerüst des Buches und ermöglichen einen systematischen und kritischen Vergleich der dargestellten Therapieformen. Verständlich geschrieben und fachlich fundiert hilft es betroffenen Eltern bei der Suche nach einer sinnvollen und erfolgversprechenden Therapie und stellt gleichzeitig eine wertvolle Informationsquelle für Therapeuten und Lehrer dar. | ||
Jannik Beyer/Lone Gammeltoft: Autismus und Spielen. Kompensatorische Spiele für Kinder mit Autismus. | ||
Zwölf Spielsequenzen zur Förderung der emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten von Kindern mit Autismus. Die Unfähigkeit sich an Spielen zu beteiligen wird oftmals als charakteristisches Problem von Kindern mit Autismus angesehen. Manche dieser Kinder verbringen Stunden mit monotonen und sich immer wiederholenden Aktivitäten. Das macht es anderen Menschen oft schwer, diese Kinder in sinnvolle Tätigkeiten einzubeziehen. Durch einfache Spielsequenzen können diese Schwierigkeiten überwunden werden. Vier Schlüsselfähigkeiten werden spielerisch entwickelt: die bildliche Vorstellungskraft, die Nachahmung und Spiegelung von Verhaltensweisen sowie das an-der-Reihe sein. Die Autoren zeigen Verbindungen zwischen ihren praktisch erprobten Spielstrategien und neueren entwicklungspsychologischen Ansätzen. Das Buch ist mit Fotos aus der Spielpraxis reich illustriert. Im Anhang findet sich ein Fragebogen für die Beobachtung und Bewertung des Spielverhaltens der Kinder. | ||
Patricia Stacey: Der Junge, der die Fenster liebte. Die Rettung eines autistischen Kindes. | ||
Erinnerungen einer Mutter und zugleich spannender Wissenschaftsroman - Wir werden Zeugen der erstaunlichen Rettung eines autistischen Kindes. Faszinierend und berührend entführt das Buch seine Leser in eine fremde Welt, aus der es keine Rückkehr zu geben scheint und deren Verlassen am Ende dennoch gelingt. Ein Baby, das fast nichts zu sich nimmt und auf nichts reagiert als das Licht. Verzweifelte Eltern. Die Diagnose: Autismus. Für die Schriftstellerin Patricia Stacey und ihre Familie beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn: die Entwicklung des Gehirns kann nicht warten. Ihre fünfjährige Odyssee führt zur Alternativmedizin, zu den neuesten Erkenntnissen der Entwicklungsneurologie und zu einem innovativen Verständnis dessen, was man gewöhnlich als Autismus bezeichnet. Ihr Weg führt sie auch zu Stanley Greenspan, einem der international anerkanntesten Kinderpsychiater. Und eine neue Therapiemethode bringt schließlich den Erfolg: Mit fünf Jahren ist Walker ein gesunder, aktiver Junge - unglaublich für ein Kind, dem vorausgesagt wurde, dass es niemals würde laufen und sprechen können. |
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Valerie Paradiz: Hörst du mich? Leben mit einem autistischen Kind. | ||
Elija ist nicht wie andere Kinder, Elija ist anders. "Asperger Syndrom" - eine besondere Form des Autismus - lautet schließlich die Diagnose für sein rätselhaftes Verhalten, der Beginn eines langen und steinigen Weges für Mutter und Kind. Valerie Paradiz schreibt auf sehr einfühlsame, anrührende und poetische Weise die Chronik der Krankheit ihres Sohnes. Fundiert und kenntnisreich erklärt sie das Phänomen "Asperger Syndrom" mit seinen Besonderheiten. Anhand von berühmten genialen Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Andy Warhol, die heute wahrscheinlich als Autisten gelten würden, zeichnet sie ein anderes Bild des Autismus und verleiht dieser fremden, geheimnisvollen, reichen inneren Welt eine Stimme. Ihr eindrucksvoller Erfahrungsbericht wendet sich gleichermaßen an das interessierte Publikum wie an Fachleute. | ||
Dawn Prince-Hughes: Heute singe ich mein Leben. Eine Autistin begreift sich und ihre Welt | ||
Sechsunddreißig Jahre lang versucht sich Dawn Prince-Hughes an eine Welt anzupassen, die ihr immer bedrohlicher erschienen ist. Dann erst steht die erschütternde Diagnose fest: Sie leidet am Asperger-Syndrom, einer seltenen Form von Autismus. In ihrer bewegenden Geschichte erzählt die heutige Anthropologin, wie sie trotz ihrer Kindheit in der Welt zurechtkommt. | ||
Rosmary Crossley: Gestützte Kommunikation. | ||
Drei Jahre nach dem australischen Original erscheint Crossleys Buch über die von ihr entwickelte Gestützte Kommunikation in deutscher Übersetzung. Es handelt sich um eine Methode, die es Menschen mit schweren kommunikativen Beeinträchtigungen ermöglicht, sich zu verständigen. Ein Partner gibt körperliche Stütze, mit deren Hilfe funktionale Bewegungsmuster entwickelt werden können. Diese ermöglichen die Benutzung von Kommunikationsapparaten. Mit Hilfe dieser Technik können zahlreiche nicht sprechende Menschen Sprachkompetenz demonstrieren: Menschen mit Hirnschädigungen, Cerebralparese, Down-Syndrom, geistiger Behinderung und Autismus. Das erste Buch in deutscher Sprache, das sich detailliert mit allen Aspekten dieser Methode und ihrer Kritik befasst. | ||
Mark Haddon: Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone. | ||
Am liebsten wäre Christopher in einer Weltraumkapsel allein auf endloser Fahrt. Die Menschen, ihre Launen und Stimmungswechsel sind dem autistischen Jungen ein ewiges, kaum lösbares Rätsel. Seine Welt stellt sich als streng logisches Fakten- und Zahlenwerk dar. Er schätzt es nicht, angefasst zu werden, nimmt Speisen nur an, wenn sie einander auf dem Teller nicht berühren und nennt die Welt der Primzahlen sein Zuhause. Und Sherlock Holmes natürlich, der in seiner glasklaren Logik für den Jungen ein natürliches Vorbild darstellt. Folgerichtig schlüpft Christopher, als er Wellington, den Hund der Nachbarin Mrs. Shears, mit einer Mistgabel erstochen auffindet, in die Rolle des viktorianischen Superhirns. Wichtiger und spannender jedoch: Der Leser erhält ein seltenes und kostbares Seelenporträt eines Autisten. Wie lebt ein Junge, der das Mienenspiel seiner Mitmenschen nicht deuten kann? Der ihre metaphernreiche Sprache (Wörter wie "futtern" oder "Augapfel" sind für Christopher beständige Fallstricke) nicht versteht? Der immer die Wahrheit sagt? Dem ein strikter Tagesablauf alles bedeutet, neue Eindrücke hingegen zum gefährlichen Kollaps führen können? Durch den Spiegel von Christophers Auge erleben wir uns Menschen gleichsam als unlogische Geisteszwerge und emotionale Irrläufer, dauerbehindert durch Gefühle, Ressentiments, aber eben auch durch Zweifel und Skrupel. | ||
Mary & Jerry Newport: Crazy in Love. Ein autistisches Paar erzählt seine Geschichte. | ||
Es ist ein nebliger Halloweenabend, als sich Jerry und Mary auf einem Kostümfest begegnen. Beide spüren: Es ist Liebe auf dem ersten Blick. Vier Monate später macht Jerry der attraktiven Klavierstimmerin Mary einen Heiratsantrag. Eine ganz normale Geschichte? Nein, denn Jerry und Mary leiden am Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus. Lange Jahre ihres Lebens haben beide nicht gewusst, dass diese Krankheit der Grund ist, warum sie im Umgang mit anderen Menschen immer wieder aneckten. Einen Menschen zu finden, mit dem man das Leben teilen könnte, schien beiden nahezu unvorstellbar. Doch bei jenem Kostümfest geschieht ein Wunder, an das beide nicht zu glauben gehofft hatten ... | ||
Virginia M. Axline: Dibs. Ein autistisches Kind befreit sich aus seinem seelischen Gefängnis. | ||
Mit fünf Jahren war Dibs so scheu und ungebärdig wie ein kleines Tier. Er sprach nicht, lachte nicht, spielte nicht. Er war ein zutiefst unglückliches Kind, eingesperrt in seinem seelischen Gefängnis. Mit sechs Jahren aber war Dibs ein aufgeweckter Junge. Diese erstaunliche Wandlung bewirkte Virginia Axline. Während eines Jahres kam Dibs jede Woche zu einer Spielstunde und entwickelte unter ihrer behutsamen Führung seine eigene Persönlichkeit. Schritt für Schritt hat die Autorin den erstaunlichen Weg nachvollzogen. Von ihrer ersten Begegnung mit dem Kind, das "kein Lachen und kein Glück" zu kennen schien, bis zu dem Tag, an dem Dibs strahlend erklärte: "Ich komme und fülle mich wieder mit Glück." Ein fesselnder und spannender Bericht! | ||
Daniel Tammet: Elf ist freundlich und fünf ist laut. Ein genialer Autist erklärt seine Welt. | ||
Daniel isst genau 45 Gramm Porridge zum Frühstück und kann das Haus nur verlassen, wenn er zuvor seine Kleidungsstücke gezählt hat. Er nimmt Zahlen als Formen, Farben oder Strukturen wahr und verfügt über unglaubliche Rechenkünste. Auch Fremdsprachen lernt er innerhalb einer Woche fließend. Sein zwanghaftes Bedürfnis nach Ordnung und Routine, aber auch seine erstaunlichen mentalen Fähigkeiten werden verursacht durch das Savant-Syndrom, eine seltene Variante des Asperger-Syndroms (eine Form des Autismus). Dieser authentische Bericht eines genialen Autisten veranschaulicht auf bewegende Weise, was es bedeutet, "anders" zu sein, und bietet einen faszinierenden Einblick in die Kraft des menschlichen Geistes. Ich wurde am 31. Januar geboren ? einem Mittwoch. Ich weiß, es war ein Mittwoch, denn in meiner Vorstellung ist der Tag blau, und Mittwoch ist immer blau. Mir gefällt mein Geburtsdatum, weil ich die meisten Zahlen darin als glatte, runde Formen vor mir sehen kann ? so wie ein Kieselstein an einem Strand. Ich habe eine seltsame Krankheit, das sogenannte Savant-Syndrom, das wenig bekannt war, bis es 1988 von dem Schauspieler Dustin Hoffman in dem oscarprämierten Film Rainman dargestellt wurde. Wenn jemand meinen Eltern vor zehn Jahren erzählt hätte, dass ich einmal völlig selbstständig leben, eine Partnerschaft führen und einen Beruf ausüben würde, hätten sie es bestimmt nicht geglaubt, und ich bin nicht sicher, ob ich es selbst geglaubt hätte. Dieses Buch erzählt, wie ich dorthin gelangt bin. Daniel Tammet | ||
Portia Iversen: Mein fremder Sohn. Wie es mir gelang, die Mauern des Autismus zu durchbrechen. | ||
Die persönlichen Erfahrungen einer Mutter mit dem Autismus ihres Sohnes. Portia Iversen ist überglücklich, als 1992 ihr Sohn Dov gesund zur Welt kommt. Doch ihr Glück ist nicht von Dauer, denn im Laufe der Zeit treten ernste Anzeichen dafür auf, dass etwas mit Dov nicht stimmt. Als er sich mit zwei Jahren mehr für seinen eigenen Schatten als für seine Mutter interessiert, konsultiert sie einen Spezialisten, der ihre schlimmste Befürchtung bestätigt: Dov ist Autist. Portia setzt fortan alle Hebel in Bewegung, um Dov zu helfen. Ein jahrelanger Kampf beginnt, den die Krankheit zu gewinnen scheint. Als Portia aber von der Inderin Soma Mukhopadhyay hört, die mit ihrem autistischen Sohn anhand einer Buchstabentafel kommuniziert, lädt sie die beiden im Rahmen eines Forschungsaufenthalts nach Amerika ein. Das Unmögliche geschieht: Nach neun Jahren Fremdheit lernt Portia endlich ihren Sohn kennen - und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus ... |
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